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Stu & the Big Jump

Freitag, 22.11.24, 20:30 Uhr - Offenes Ende

1994 fanden sich Stu & the Big Jump um den Pianisten Sven T. Uhrmann (Stu) herum, um diesen Stil wiederzubeleben. Neben den Musikern aus dem Raum Dortmund haben  Stu und die wunderbare Sängerin Kerstin Belz in Bielefeld diesmal ein 'Heimspiel'.
Stu & the Big Jump gastierten über die Landesgrenzen hinaus auch in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien, u.a. im legendären 'Club 100' in London und auf dem Swing-Jive-Weekender in Great Yarmouth. Der Admiralspalast in Berlin, die namhaften Festivals in Burghausen, Gronau, Wettenberg und die Jazzrally Düsseldorf  haben dem Reiz dieser bisher leider viel zu lange vernachlässigten Spielweise des Jazz nicht widerstehen und sich auf  Stu & the Big Jump stets verlassen können, wenn es darum ging, einen Club in eine Dancehall längst vergangener Zeiten zu verwandeln!
Zur Musik:
Längst vorbei scheint die Zeit, als zu der Musik von Count Basie und Louis Jordan zügellos hüben wie drüben Jitter-bug getanzt wurde und halbstarke Musiker eine neue Droge namens "Be-Bop"  in schummrigen Hinterzimmern zwielich-tiger Spelunken brauten. Schwarze Teenager im Harlem der späten 40er Jahre kleideten sich am Wochenende in farbenprächtige Zoot-Suits, ließen ihre meterlangen Uhrenketten baumeln, begrüßten einander mit "What's the deal, McNeal?" und beeindruckten so ihre ‘Chicks’, die Auserwählten für den Abend. Die unzähligen Dancehalls und verrauchten ‘Flüsterkneipen’ hatten ihre große Zeit vor allem in Los Angeles und New York, den Keimzellen einer neuen Bewegung afroamerikanischer Kultur.
Die Heroen jener Jahre spielten ihre Instrumente wild und trickreich! - Im Gegensatz zu den oft recht zahmen Mainstream-Dance-Orchestern der Spätvier-ziger fanden sich nun immer öfter junge Musiker mit Big-Band-Erfahrung zu-sammen, um in neuen Formationen musikalisch zu ‘kochen’: Sei es, einem neuen Stil wie dem Be-Bop auf die Sprünge zu helfen oder als Soundtrack eines neuen Lebensgefühls swingendste Party-Musik zu liefern. Die Wirren und Entbehrungen des Krieges wichen nun Hoffnung und neuem Selbstwertgefühl! Der Rhythm and Blues jener frühen Jahre war ungestüm, wild und provozierend. Sowohl in den zumeist recht offenherzigen Texten als auch in der Ausführung musikalischer Ideen boten sich unkonventionelle Lösungen an, wollte man mit nur zwei oder drei Bläsern einen deutlich härteren Swing produzieren, als es den Big Bands damals möglich war.  Ein neues Idiom war geboren: Der Jump Blues hatte seine Blüte in der Dekade von 1945 bis 1954.
In der Folge war es für Jahrzehnte sehr ruhig um diese archaische Form schwarzer Popularmusik. Seien Sie versichert, dass sich der Jump Blues in seiner mit Rhythmusgruppe und Bläsern typischen Besetzung bester Gesundheit erfreut, jener Stil, welcher zwischen schwarzem Swing und frühem Rhythm and Blues seinen festen Platz hat und als Urvater des Rock and Roll gilt.
Im Zuge dieser Retro-Renaissance war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch hierzulande Lindy Hop, Jitterbug und Boogie Woogie wieder zum unabdingbaren Necessaire des burgeoisen Bildungsbürgers wurden.  Vorbilder wie Louis Jordan, Tiny Bradshaw, Roy Milton und Joe Liggins sind bei den Shows von Stu & the Big Jump stets gegenwärtig!
Heute wie damals ist diese Musik zu 100% tanzbar und lebendig,jeder Titel eine  'Hochzeitsnacht für drei Minuten'.

 

VVK 20€ zzgl. Gebühr, AK 25€
Kein Sitzplatzanspruch
Foto: Veit Mette